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Der Visumsantrag steht allen Menschen offen - allerdings erhält noch lange nicht jeder Antragsteller auch tatsächlich das ersehnte Dokument. Fakt ist, dass die meisten Au Pair Bewerber ein Visum benötigen, um in ihrem Wunschland zu arbeiten. Schließlich kommen die wenigsten Kandidaten aus der Europäischen Union, sondern aus Ländern in Lateinamerika, Afrika und Asien. Für sie gibt es nur einen Weg, ein Au Pair zu werden: Sie benötigen ein gültiges Visum, mit dem sie einreisen dürfen. Dennoch kann dies ganz schön schwierig werden - und das hängt leider immer noch mit dem Herkunftsland des Kandidaten zusammen. In diesem Artikel gehen wir auf die folgenden Punkte ein:
- Woher kommen Au Pair Bewerber?
- Warum ist ein Visumsantrag so schwer?
- Was gilt es beim Visumsantrag zu beachten?
Erwartungen der Gastfamilien
Es ist das klassische Paradoxon: Es gibt genug Au Pair Kandidaten, aber Gastfamilien suchen oft nach Au Pairs aus ganz bestimmten Ländern - und hier mangelt es oft an Interessenten. Die meisten Gastfamilien gehen bei ihrer ersten Suche davon aus, die freie Auswahl zu haben. Manchmal ist die Wunschliste lang: Natürlich wäre der Familie eine junge Frau am liebsten, nicht älter als 25, aus einem EU-Land mit Sprachkenntnissen in mindestens drei verschiedenen Sprachen. Uniabschluss ist erwünscht, Führerschein obligatorisch und am besten bringt die Kandidaten zehn Empfehlungsschreiben mit.
All diese Wünsche sind absolut verständlich. Schließlich kümmert sich ein Au Pair um den kostbaren Nachwuchs. Hohe Ansprüche sind also komplett normal. Jedoch müssen Gastfamilien oft Ihre Erwartungen anpassen, wenn sie mit der Realität konfrontiert werden. Denn natürlich gibt es diese Einhörner an Kandidaten, diese Alles-Könner! Aber eine dieser Super-Au Pairs zu bekommen ist schwierig, denn alle reißen sich darum. Deswegen tut jede Gastfamilie gut daran, den "Markt" zu überblicken und für sich realistisch einzuschätzen, wann eine Aufnahme wahrscheinlich ist und wann nicht.
Woher kommen Au Pair Bewerber?
Fakt ist: Ein großer Teil der Bewerber für europäische Länder, die USA, Australien, Kanada und Neuseeland kommen eben nicht aus den Wunsch-Herkunftsländer der Gastfamilien. Bisher führten zum Beispiel in Deutschland Russland, Kolumbien und Georgien die Spitze der genehmigten Visa an. Jedoch trudeln aber Bewerbungen aus allen Ländern der Welt ein: Auch in Venezuela, Kenia und Nepal informieren sich junge Leute über das Au Pair Programm und arbeiten an ihrem Traum, ins Ausland zu gehen. Gastfamilien sollten also nicht überrascht sein, wenn sie nach der Anmeldung auf Plattformen wie AuPair.com mit Bewerbungen aus afrikanischen, asiatischen und mittel- und südamerikanischen Ländern überhäuft werden. Die Bewerber aus diesen Ländern können sehr ehrgeizig sein - und sie wissen, dass sie es beim Visumsantrag schwerer haben. Aber wieso eigentlich?
Warum ist ein Visumsantrag so schwer?
Papierkram und Botschaftsgänge sind für alle Leute aufreibend. Solange man kein Weltreisender ist, für den die Botschaft so etwas wie das zweite Wohnzimmer ist, sind Hektik vor dem eigentlichen Antrag ganz normal. Habe ich alle Dokumente zusammen? Kann ich die Deadline für die Bewerbung einhalten? Fragen, die sich jeder Weltenbummler manchmal stellt.
Aber während die einen sich nur um die Dokumente Sorgen machen und ansonsten entspannt sein können, liegen bei anderen die Nerven blank - und das leider zurecht. Unglücklicherweise ist es eine Tatsache, dass der Visumsantrag für Bürger mancher Nationen eine reine Formalität ist. Dass die Botschaft den Antrag genehmigt, steht außer Frage. Allerdings sieht das für Bürger vieler Staaten dieser Welt anders aus. Es sind leider genau die Länder, aus denen die meisten Bewerber kommen, die die meisten Probleme beim Visumsantrag haben. Explizit sind das beispielsweise Nigeria, Kamerun, Kenia und andere afrikanische Länder. Auch Bürger aus Nepal, Vietnam, Indonesien und einigen weiteren Länder in Asien müssen um ihr Visum fürchten. Mehr Infos über einzelene Länder gibt es im großen Visumsreport.
Dabei sind die Hürden für Bewerber aus Russland und Kenia die gleichen. Sie müssen annäherend dieselben Dokumente einreichen, benötigen die Einladung ihrer Gastfamilie und einen Nachweis ihrer Sprachfähigkeiten. Dennoch gibt es die Tendenz, dass die Botschaft Bewerber aus den oben genannten Ländern eher ablehnt als andere. Woran das genau liegt, können wir nur mutmaßen. Es gibt keine offizielle Stellungnahme zu diesem Thema. Deswegen wollen wir nicht in Spekulationen verfallen, sondern die Fakten anschauen.
Gründe für eine Ablehnung des Visums
Kandidaten, deren Visumsantrag abgelehnt wurde, schreiben uns manchmal verzweifelte Mails. Obwohl sie alle Dokumente fristgerecht eingereicht und das Interview gemeistert haben, erhalten sie die traurige Botschaft: Der Visumsantrag wurde abgelehnt. Der häufigste Grund, den wir zu lesen bekommen ist, dass die Botschaft nicht sicher ist, dass der Kandidat nach dem Aufenthalt wieder in sein Heimatland zurückkehrt. Leider ist es für viele Bewerber sehr schwer, ihre Rückkehrbereitschaft zu beweisen.
Ein extremer Fall war eine junge Bewerberin aus Marokko, deren Familie ebenfalls in Marokko gewohnt hat und die sogar einen Studienplatz an der lokalen Universität hatte. Sie wollte einen kurzen Auslandsaufenthalt von 6 Monaten einlegen. Etwas, das für US-amerikanische oder europäische Studenten ganz normal erscheint. Dennoch hat die Botschaft ihre Bewerbung abgelehnt mit dem Grund, dass sie keinen Beweis sehen, dass die junge Frau nachdem sie in Deutschland war, wieder nach Marokko zurückkehrt.
Was gilt es beim Visumsantrag zu beachten?
Es ist traurig und es ist uns bewusst, dass es sehr hart klingt. Allerdings ist die Realität, dass Menschen aus Ländern mit instabilen politischen Verhältnissen oder die wirtschaftlich keine führende Kraft sind, nur dann ein Visum erhalten, wenn sie über ausreichend finanzielle Mittel verfügen. Das gilt für die Botschaft offensichtlich als ausreichender Beweis, dass die Person in ihr Herkunftsland zurückkehren wird.
Selbstverständlich darf man sich fragen, wie realistisch es ist, dass eine junge Person, die gerade erst die Schule abgeschlossen oder das Studium begonnen hat, über ein gut gefülltes Konto verfügt. Aus unserer Erfahrung trifft das nämlich auch nicht für deutsche, französische oder österreichische Jugendliche zu. Dennoch scheint es ein wesentliches Kriterium für Bewerber aus "komplizierten" Ländern zu sein.
Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt ist das Motivationsschreiben und das Interview. Zu keiner Zeit sollte die Bewerberin verkünden, im Zielland bleiben zu wollen. Tatsächlich sind viele Länder auf die Einreise von ausländischem Pflegepersonal angewiesen, aber wenn diese Personen erst ein Au Pair Jahr machen möchten, um die Sprache zu lernen und vor Ort eine Ausbildung oder ein FSJ zu suchen, scheint das nicht gewünscht zu sein.
Wir wiederholen: Nichts davon steht offiziell auf irgendeiner Botschaftswebsite. Aber unsere Erfahrung lehrt uns, dass Kandidaten über drei Dinge verfügen müssen, um eine Chance aus ein Visum zu haben:
- Ein gut gefülltes Bankkonto
- Gute Sprachkenntnisse
- Ein überzeugendes Motivationsschreiben, aus dem nicht hervorgeht, dass der Bewerber bleiben möchten
Leider gibt es keine Garantie für eine Visumsgenehmigung. Daher sollten Gastfamilien und Au Pairs sich frühzeitig auf der Website der Botschaft über die Voraussetzungen für Gastfamilien und Anforderungen an die Kandidaten informieren (Alter, Sprachkenntnisse, Dokumente) und sich daran halten.
Wir wünschen allen Gastfamilien und Au Pair Kandidaten viel Erfolg! Egal, woher ihr kommt, ein gutes Au Pair erkennt man am Charakter, nicht am Pass!
Übrigens: Wenn es mit dem Visum partout nicht klappen will, gibt es alternativ das Online Au Pair Programm. Es ersetzt zwar keinen Auslandsaufenthalt, ermöglicht aber dennoch einen interkulturellen Austausch.
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